An dieser Stelle mal wieder
ein dickes D a n k e an den BdT.
Wir nahmen telefonischen Kontakt zu der Hundebesitzerin auf und meldeten uns an. Diese schien nicht begeistert und erklärte, sie hätte gar kein Verständnis dafür, dass der Hund nicht bleiben dürfe. Sie könne ja schließlich nichts dafür, dass es sich um einen langhaarigen Hund handele. Diese Aussage lies schon Einiges vermuten.
Bei unserer Ankunft machte uns der Hundehalter die Türe auf und ging unverzüglich und sehr gelassen mit uns zum Zwinger. Hier befand sich der achtjährige Kuvasz-Rüde "Dunja"!? Er befand sich in einem augenscheinlich schlechten Pflegezustand, das Fell verdreckt und verfilzt, am linken Auge ein Vorfall des Nickhautknorpels, das rechte Auge entzündet, die Wolfskralle am linken Hinterbein eingewachsen und entzündet, der Ernährungszustand schlecht (was erst nach Scheren deutlich sichtbar werden wird), häufiges Kopfschütteln lässt auf eine Ohrenentzündung schließen. Alles in allem ein trauriger Anblick. Auf Befragen erklärte uns der Hundehalter: "Wir sehen nicht ein, Geld in den Hund zu investieren, da er nur ein Wachhund ist und außerdem ist er ja schließlich schon "auf". Dass mit dem Auge ist von Geburt an so und ist rassebedingt. Er muss ja auch nur aufpassen." Wir gingen ins Haus um den Abgabevertrag mit den Hundehaltern zu schließen. Hier trafen wir auch auf die Ehefrau. Diese erklärte: "Ich kann gar nicht verstehen, warum der Veterinär so reagiert. Hätte ich den Hund schon vor einem Jahr einschläfern lassen, hätte ich den Lack jetzt nicht am Ar... Wir können nichts dafür, dass der Hund sich nicht baden und bürsten lässt und er ist ja auch nur ein Wachhund, der höchstens noch 1 bis 1,5 Jahre zu leben hat. Da kann man ja kein Geld mehr reinstecken." Im weiteren Gesprächsverlauf erfuhren wir, dass der Hund schon seit seiner fünften Lebenswoche "so" gehalten wurde. Ohne Worte!!!!
Wir verkneifen uns an dieser Stelle, die Einstellung der Hundehalter zu kommentieren.
Mit Hilfe des Hundehalters verbrachten wir den Hund ins Auto, was dieser natürlich nicht so toll fand. Da er noch nie Auto gefahren ist, war er natürlich sehr unsicher und knurrte. Trotzdem hat alles gut geklappt. Beim Aussteigen gab er auch noch einige Widerworte, was sich sofort nach Ausstieg änderte und er interessiert die neuen Gerüche aufnahm und willig mit uns ging. Nachdem er neugierig seine neue Unterbringung erkundet hatte, suchte er auch schon Kontakt und Streicheleinheiten. Jetzt bleibt die tierärztliche Untersuchung abzuwarten und die Aussicht auf ein schönes, hundegerechtes, würdiges Leben.
Hier möchten wir uns ganz besonders bei den Menschen bedanken, die zufällig auf dieses Schicksal aufmerksam geworden sind und auch sofort das zuständige Veterinäramt hierüber informiert haben.
Zugleich danken wir dem Veterinär für das unbürokratisch schnelle Handeln.
Dieser Fall hat uns wieder einmal sehr nachdenklich gestimmt, denn Dunja steht stellvertretend für sicherlich noch ganz viele so genannte "Wachhunde" ohne ein Recht auf Liebe und Fürsorge.
Wir hoffen, dass in Zukunft noch mehr Menschen am Leid der Tiere nicht vorbeischauen, sondern beherzt handeln.
Selbstverständlich werden wir über den weiteren Verlauf berichten.