Tierschützer streiten um Hundehandel – Meldung aus Henstedt-Ulzburg (Schleswig-Holstein)

Im Tierschutzverein Westerwohld, Träger der Tierauffangstation am Kirchweg, kehrt kein Frieden ein. Auslöser des aktuellen Streits sind Vorwürfe der ehemaligen stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Katrin Witthöft und der Ex-Kassenwartin Renate Volkland. Beide waren vor zwei Wochen nach vereinsinternen Querelen mit Sylvia Rückert, hauptamtliche Tierheimchefin und Vorsitzende des Tierschutzvereins, von ihren Posten zurückgetreten

Witthöft und Volkland behaupten, Sylvia Rückert betreibe einen schwunghaften und zum Teil illegalen Handel mit Hunden aus dem Ausland. 2010 habe sie über 50 Tiere von Polen nach Deutschland bringen lassen. Das sei teilweise über Bekannte von Mitarbeitern des Tierheims geschehen. Weitere Hunde seien aus Griechenland und Ägypten geliefert worden. Insgesamt geht es um 73 Transfers. Einige der betroffenen Tiere sollen nicht ordnungsgemäß untersucht, geimpft und mit einem Identifikationschip versehen worden sein. Der Anteil der Auslandshunde habe im Tierheim in den vergangenen zwölf Monaten bei 65 Prozent gelegen und mit ihnen sei ein Verkaufserlös von 18000 Euro erzielt worden, sagen die beiden Ex-Vorstandsmitglieder.

„Frau Rückert hat gegen die Binnenmarkt-Tierseuchenschutzverordnung verstoßen und auch gewerbsmäßigen Handel mit Hunden betrieben“, behauptet Katrin Witthöft. Gewerbsmäßigkeit liegt laut Tierschutzgesetz dann vor, wenn Hunde einer Organisation mehr als 2045 Euro Verkaufserlös pro Jahr einbringen. Der Tierschutzverein Westerwohld läuft daher nach Ansicht der Gegner von Sabine Rückert Gefahr, dass ihm die Gemeinnützigkeit aberkannt wird. Außerdem habe die Tierheimchefin auch ihre Vorstandskollegen in Gefahr gebracht. Die wären nämlich im Ernstfall ebenso in der Haftung wie sie selbst.

 

 

Quelle: Segeberger Zeitung

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