Aktionen des Tierhofes Straelen und in NRW

Nachstehende Email erreichte uns von RiN:

Hallo Martin

ich weiß zwar nicht warum der Fall Vetlen jetzt auch noch ausgeschlachtet wird, aber bitte setze das noch in den Text rein.
Pflegestelle:
Dann kam es zu dem Beißvorfall:

Ich wollte Velten am Geschirr packen… ganz klar mein Fehler!!! Hätte er 'nur' geschnappt oder mal kurz gezwickt, wäre das "in Ordnung" gewesen (war ja meine eigene Dummheit) …. Er hat aber richtig fest zugebissen, meinen Arm gepackt und gerissen! Wäre ich in dem Moment hingefallen, ich würde nicht mehr hier sitzen und diesen Beitrag schreiben können, Velten wäre mir an die Kehle.

Das ganze ist an einem Sonntag morgen (Muttertag!) vor den Augen meiner entsetzten Kinder und anderen Hunde passiert.

Velten hat nicht mal eben geschnappt, gedroht oder gezwickt. Sowas hab ich alles schon gehabt: Angstschnapper, dominante Fletscher, Hunde, die aus Schmerz heraus mal kneifen.

Velten hat gebissen, er hat nachgepackt und gerissen. In der Notaufnahme im KKH konnte mir der Arzt meinen freigelegten Unterarmknochen, diverse Sehnen und Muskeln benennen… netter Einblick in mein Innenleben.

Ich war danach 4 Tage im Krankenhaus, hatte 2 Wochen den Arm geschient, bin bis jetzt in ärztlicher Behandlung (die noch immer nicht abgeschlossen ist) und war als Selbstständige über 2 Wochen arbeitsunfähig. Geblieben sind mir ein paar häßliche Narben…

…. eventuell bleibende Nervenschäden, schlimme Alpträume meiner Kinder und mir und die Verantwortung. Ich habe das große Glück, einen sehr lieben Partner und den Platz zu haben, um

Velten hier zwei Wochen lang zu separieren (wegen der Kinder) und zu versorgen. Das können nicht viele Pflegestellen leisten. Bei den meisten Pflegestellen müßte so ein Hund verständlicherweise SOFORT weg. Ferner hatte ich das Glück, daß sich dann ein Platz für ihn gefunden hat, wo ich mir sicher sein kann, daß Velten nicht an ahnungslose Familien abgegeben wird.

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Kommentar Tierhof Straelen

Aufgrund der uns zugegangenen Email der 1. Vorsitzenden von RiN kommen wir der Bitte nach, die Version der Pflegestelle zu veröffentlichen und kommentieren diese wie folgt:

Die Geschichte von "Velten" haben wir nicht im Kaffeesatz gelesen, sondern sie ist uns so zugesandt worden. Veröffentlicht haben wir die Geschichte genau so wie viele andere Geschichten die "glücklich und zufrieden" enden und vor allem auch deswegen, weil viele Betrachter der Meinung waren, dass "Velten" wahrscheinlich auch über die Regenbogenbrücke gegangen ist. Nein, ist er nicht! Das freut uns und die Geschichte von "Velten" motiviert vielleicht auch den ein oder anderen dazu, sich mit Geduld und Spucke, Herz und Verstand solcher sogenannten "auffällig gewordenen" Tiere anzunehmen.

Unbestritten ist natürlich die Tatsache, dass "Velten" böse zugebissen hat. Fakt ist aber, dass er sich in seiner Situation nicht aussuchen konnte, dass Kinder dem Beißvorfall beiwohnten und sicherlich: Er ist ein Hund … er kann nicht mit Wattebällchen schmeißen. Er kann auch nichts für das Innenleben eines Armes. Trotzdem war das schon sehr böse, was er getan hat. Wie wir lesen konnten, gab es dafür aber einen Grund. Okay, auch das rechtfertigt nicht sein Verhalten.

Sorry, jedem Verbrecher wird in unserem Staat eine zweite Chance gegeben. Es wird abgewägt, was für und gegen den Angeklagten spricht. Nur das Produkt unserer sogenannten Gesellschaft (der Hund) hat also nicht das Recht auf Resozialisierung???

Wir sehen das anders: Tierschutz fängt mit Tierrecht an. Man sollte immer die Umstände berücksichtigen unter denen es zu so einem Vorfall kommt. Nochmal, wir gehören nicht zu denjenigen, die auf Biegen und Brechen alles entschuldigen. Zum Tierschutz gehört aber eine gehörige Portion Verständnis und auch die Risikobereitschaft "gebissen" zu werden. Wie sollen wir es nennen? Wir nennen es: Berufsrisiko!!! Auch Dachdecker sind schon vom Dach gefallen, sind deshalb Häuser abgerissen worden?

Hier soll nicht unerwähnt bleiben, dass wir der Pflegestelle von "Velten" großen Respekt zollen! Sie haben sich für eine Lösung stark gemacht und Velten Gott sei Dank im Tierheim Ludwigsburg untergebracht. Das ist nach so einem Vorfall nicht unbedingt selbstverständlich. Hochachtung!!!

In unserem Gästebuch gibt es Eintragungen von Leuten, die anonym schreiben, dass O-Mallei und Holger über die Regenbogenbrücke gegangen sind.

Vor einiger Zeit gab es ein Telefonat mit der 2. Vorsitzenden von RiN, in dem sie schilderte, das O-Mallei in der Pflegestelle nicht leicht zu händeln sei und ob es eine Möglichkeit der Unterbringung auf unserem Tierhof gäbe. Dies mussten wir leider verneinen, da wir wirklich bis unters Dach voll waren.

Danach meldete sich die 1. Vorsitzende des Vereins noch einmal bei uns. In diesem Gespräch erwähnte diese auf die Frage, ob O-Mallei und Holger, wie im Gästebuch steht, über die Regenbogenbrücke gegangen sind, diese seien im Tierheim untergebracht, dort hätten sie bessere Vermittlungschancen.

Kurze Zeit später, wurden wir von jemandem darauf aufmerksam gemacht, das diese beiden Hunde auf der Regenbogenseite von RiN zu finden seien.

Uns ist nicht bekannt, dass es eine Tierschutzeinrichtung mit dem Namen "'Regenbogen" gibt???!!!

Man kann ja nicht alles wissen, aber für unseren runden Kopf ist das alles zu eckig.

An dieser Stelle möchten wir noch einmal klar und deutlich zum Ausdruck bringen: Uns geht es nicht darum, irgendwelche Vereine und deren Arbeit zu schmälern oder durch den Kakao zu ziehen. Jeder vernünftige Tierschutzbeitrag ist wichtig. Keiner von uns kann die Welt retten, sondern nur Beiträge leisten im Rahmen seiner überschaubaren Möglichkeiten.

Die Quintessenz hieraus sollte sein: Weniger ist manchmal mehr!!! oder Klasse statt Masse!!!

Wir freuen uns mit Merten, dass er nunmehr eine passende Kumpeline gefunden hat. Weiterhin ist er völlig unauffällig, ausgelassen, charmant und lebensfroh. Die Geschichte seiner Kumpeline "Annabell" findet Ihr unter "Aktuelle Aktionen".

Genau das sollte der A.C.-Schäferhundrüde „Magic“ bitter erfahren müssen.

Am 22. Juli 2009 um 16.15 Uhr erreichte uns der Anruf unseres Veterinärbeamten, der uns eindringlich darum bat, einen weissen Schäferhund abzuholen, der in seinen eigenen Exkrementen dahinvegetierte. Er reichte an die zuständige Ordnungsamtsmitarbeiterin weiter, die uns erklärte, sie seien schon längere Zeit an diesem Tierschutzfall, hätten mehrere Fristen und Auflagen gesetzt, die dazu geführt hätten, dass der Hund nicht mehr in einer Dunkelkammer leben müsse, jedoch jetzt seit Wochen in einem Zwinger sitzt und unzureichend versorgt wird. Es wären noch andere Tiere vor Ort, allerdings wäre zunächst dringender Handlungbedarf für den weissen Schäferhund.

Frau H. vom Ordnungsamt hatte sich in dieser Sache auch schon vor Wochen an einen Tierschutzverein in unserem Kreis gewandt mit der Bitte, sich des Hundes anzunehmen. Von diesem Tierschutzverein gibt es bis heute keinerlei Reaktion, aber „Auslandstierschutz“ wird bei diesem Verein großgeschrieben?!

Kommentar Tierhof Straelen:
Armes Deutschland!!!???

Bei unserem Eintreffen konnten wir sofort den stark verschmutzten Zwinger nebst dem üblen Geruch wahrnehmen und folgen. Hier bot sich ein Anblick des Entsetzens. Plötzlich kam ein Mann auf uns zu, der sich darüber wunderte, dass wir schon vor Ort seien, um „Magic“ an uns zu nehmen. Er holte die Papiere aus dem Haus, währenddessen wir alles fotografierten und darüber stolperten, dass in viel zu engen Pferdeboxen ohne Einstreu und Futter sechs Pferde untergebracht waren. Auf Vorhalt beteuerte uns der Mann, dass er zwar die Umstände mit zu verantworten hat, jedoch keinerlei Einfluss auf seine Lebensgefährtin hätte, die an all dem „Übel“ schuld sei. Er selbst hätte den weissen Schäferhund 2006 von SOS-Weisse-Schäferhunde e.V. übernommen. Seine Lebensgefährtin hätte Magic von Anfang an nicht gemocht und ihre eigenen Hunde immer besser versorgt. Nachdem das Ordnungsamt die Auflage erteilt hat, den Hund nicht mehr dunkel abzubunkern, habe er vor Wochen einen Zwinger gebaut, damit Magic nicht mehr im Dunkeln sitzen müsse. Er selbst könne sich seiner Lebensgefährtin gegenüber nicht durchsetzen, sie sei sehr dominant. Kümmern könne er sich auch nicht um Magic, er müsse 240 Kilometer täglich zum Arbeitsplatz fahren und sei völlig erschöpft, hätte Probleme über Probleme und alles wüchse ihm über den Kopf. Wenn „sein Hund“ in Sicherheit wäre, würde er auch den Ort des Geschehens verlassen, weil er die dort vorherrschenden Zustände nicht länger ertragen könne.

Er ließ Magic aus dem Zwinger, der sich tierisch freute, jaulte, versuchte zu springen, was alles sehr mühseelig war, da er kaum Muskeln hatte und völlig ausgemergelt war. Die Farbe „weiss“ war auch nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Auf dem Tierhof angekommen, versorgten wir Magic und setzten uns sofort mit dem Tierschutzverein in Verbindung, da der Schutzvertrag des Tierschutzvereins einige Fragen aufkommen ließ. Alles was aus dem Vertrag hervorgeht, sind Name und Vorname des Hundehalters, die Schutzgebühr und kaum leserliche Unterschriften?! Es gibt keinerlei Angaben über den Hund geschweige denn Anschrift etc. des Halters.

Über das Internet fanden wir die Telefonnummer der 1. Vorsitzenden des Vereins heraus. Das Gespräch ergab folgendes:

„…Ja, ich kann mich an den Hund erinnern. Er hieß früher Whisky, ist ein ganz feiner Kerl, wie es dazu kommt, dass da nichts ausgefüllt ist, kann ich mir nicht erklären. Die Stelle ist von einem anderen Tierschutzverein vorkontrolliert worden. Die haben auch den Hund mehrfach wieder dorthin zurückgebracht, wenn er abgehauen ist. Im übrigen habe ich den Verein zwar gegründet, bin aber nicht mehr für den Verein tätig und will damit auch nichts mehr zu tun haben. Ich danke Ihnen, dass Sie Magic aufgenommen haben und biete Ihnen gern Vermittlungshilfe an???!!!“

All das stimmt uns sehr nachdenklich.

Magic geht es den Umständen entsprechend schon viel besser. Er bleibt auf jeden Fall in unserer Obhut. Wir danken den zuständigen Veterinär- und Ordnungsbehörden für Ihr schnelles und unbürokratisches Einschreiten und der Tatsache, dass auch die Pferde nicht mehr vor Ort sind.

 

Charity für Tiere e.V. stellt Strafanzeige gegen Jäger

(Straelen/ NRW, 13.07.) Nach einer anonymen Anzeige am Samstagabend wegen grausamer Tötung von Krähen in Straelen (Landkreis Kleve), findet Charity für Tiere e.V. gemeinsam mit dem Ordnungsamt und Veterinäramt zahlreiche Krähen und Taubenkadaver in einer tierschutzwidrigen Falle auf einem Privatgrundstück. Charity für Tiere erstattet Strafanzeige gegen einen Jäger.
Sofort nachdem die Anzeige bei der erste Vorsitzenden und Betreiberin des „Tierhof Straelen“, Martina Retthofer am Samstag gegen 20.00 Uhr einging, setze sie sich mit dem Veterinäramt des Kreises Kleve in Verbindung. Gegen 20.30 Uhr trafen Tierschützer von Charity für Tiere e.V. /Tierhof Straelen mit dem durch das Veterinäramt verständigte Ordnungsamt und der Polizei auf einem beschriebenen Grundstück ein und fanden in einer weder tierschutz-, noch waidgerechten Falle 5 lebende Krähen und eine nicht mehr näher zu beziffernde Anzahl Taubenkadaver. Die Krähen sind sofort aus der großen Fallenkonstruktion, die innen mit Schlingen und Haken bestückt wurde, frei gelassen worden. Die Falle gehört einem Jäger aus Straelen, der kurze Zeit später ebenfalls eintraf. Eine Stellungnahme des Jägers zum tatsächlichen Motiv oder der genauen Anzahl der gefangenen und getöteten Krähen, liegen nicht vor.
„Krähen gehören zu den Wildvögeln, die unter das Tierschutzgesetz fallen. Die Jagd der Tiere unterliegt waid- und tierschutzgerechten Anforderungen, die in diesem Fall in keinster Weise zutreffen“, so Martina Retthofer. Im Gegenteil ist die selbstkonstruierte Falle dergestalt, dass sich die Krähen in Haken und Schlingen verfangen und elendig zu Grunde gehen können. Die Falle wurde zusätzlich mit Tauben als Lockvögel für die Krähen bestückt. Krähen unterliegen von April bis Oktober dem Schutz vor Jagd. Sowohl Charity für Tiere e.V. als auch die Ordnungsbehörden stellen Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und werden den Fall ebenfalls bei der zuständigen Jagdbehörde zur Anzeige bringen.
 

 

 

Update 10.07.2009

Abgabehund Buffy sorgt für Nachwuchs auf dem Tierhof Straelen

Mitte Februar erreichte uns der Anruf einer Familie, sie müssten sich schweren Herzens von einem ihrer Hunde trennen. Es handele sich um eine alte Mischlingshündin, ein Labradormix, der sehr gut erzogen sei, ganz lieb wäre, alleine zu Hause bliebe und überhaupt ein toller Hund sei…….. Leider verunreinige der Hund aber die Wohnung…….. Man müsse sich vorstellen, dass der Laminat schon aufquillt und dementsprechend der Vermieter verärgert sei………Tierärztlich sei festgestellt worden, dass der Hund gesund ist und damit die Unsauberkeit keinen organischen Grund habe.

Im Laufe des weiteren Gesprächs stellte sich heraus, dass die alte Hündin "Buffy" fünf Jahre jung ist.

Da seit Monaten unsere Aufnahmekapazitäten mehr als erschöpft sind, boten wir Vermittlungshilfe an, konnten und wollten uns nicht vorstellen, dass plötzlich das seit Monaten vorhandene "Problem", dem Hund von einer auf die andere Sekunde deren Zuhause kosten könne. Die von uns angebotene Vermittlungshilfe wurde dankbar angenommen. Bilder und genaue Daten wurden uns zugesandt.

Am 22. Februar 2009 rief uns dann die Tierhalterin völlig aufgebracht mit dem Bemerken an, das Maß sei jetzt voll; Buffy habe auf das Spielzeug ihres Kleinkindes gepinkelt und sie habe den Hund nunmehr in den Keller gebracht (Strafe muss sein…!!!!!!!!!).

Keller … ?????? Strafe muss sein?????? An dieser Stelle bekam das Gespräch einen etwas unwitzigen Charakter.

Hier wurde deutlich klar, dass "Buffy" (super lieb, toller Hund etc. – wir erinnern uns -) nicht mehr erwünscht ist.

Wir überlegten nicht lange und baten die Halter, Buffy dem Tierhof zu übergeben. Gesagt, getan, Buffy wurde direkt von dem Tierhalter zu uns gebracht. Als die kleine Maus aus dem Auto sprang, fiel uns direkt auf, dass das Gesäuge angeschwollen war. Auf unsere Frage, ob Buffy evtl. scheinträchtig sei, sagte der Tierhalter, dass ihnen nichts aufgefallen ist, was auf eine Trächtigkeit oder Scheinträchtigkeit schließen ließe.

Ein Besuch bei unserer Tierärztin ergab, dass es sich bei unserer "Buffy" um ein "Überraschungsei" handelt.

Wir setzten uns mit der Tierhalterin in Verbindung, um noch einmal genauestens in Erfahrung zu bringen, ob Abgabegrund evtl. die Trächtigkeit sei. Erstaunt reagierte man…."Trächtigkeit??? Nein, kann eigentlich nicht sein, sie war zwar läufig und wir haben einen einjährigen Rüden…. Die Hunde sind immer unter Beobachtung gewesen…… Allerdings wir sind ja beide berufstätig".

Am 06. März 2009 ging es dann abends los, Peggy Sue erblickte als Erste das Licht dieser Welt, dann kam es zu Komplikationen, die dank unserer Tierärztin Frau Müller schnell in den Griff bekommen wurden. Klitschko und Farina erblickten dann nun auch unbeschadet das Licht der Welt. "Mutter und Kinder" sind gesund und munter und Buffy ist eine großartige, liebevolle, tatsächlich super gut erzogene, anhängliche, saubere und fürsorgliche Mamma.

Der Deckrüde soll ein Retriever/Collie- Mix sein und unsere Buffy ist ein Labradormix, allerdings klein und zierlich. Also, aus unserem "Überraschungspaket" Buffy resultieren numehr drei weitere "Überraschungspäckchen".

Buffy lebt mit ihren Kindern bei unserem Kollegen.

Die Ex-Halter wünschen sich für die Kinder von Buffy, die im übrigen jetzt "Naomi" heißt, natürlich ein schönes und liebevolles Zuhause und bieten Vermittlungshilfe für die "Wonneproppen" an….!!!???

Tierliebe Grüße

Das Team des Tierhofes Straelen.

 

Annabell beißt sich in ein glücklicheres, zufriedeneres Leben

Am 20. Juli 2009 erreichte uns folgender Hilferuf:

"Wir haben eine anderthalbjährige Berner-Sennen-Hündin in unserem Gärtnereibetrieb und müssen uns von ihr trennen, da es zu mehreren Beißvorfällen gekommen ist. Die Hündin lebt mit einem Jack-Russel zusammen und konnte sich bisher frei auf dem Gelände bewegen. Nunmehr liegt sie an einer Kette, da uns das Risiko aufgrund der immer weiter ansteigenden Aggressivität zu groß geworden ist. Wir können uns nicht erklären, warum es immer wieder zu Vorfällen kommt. Auf jeden Fall muss sie bis zum Wochenende hier weg."

Das Wettrennen gegen die Zeit ging los. Wir telefonierten wie die wilde Wutz, um einen geeigneten Platz für "Annabell" zu finden. Natürlich ohne Erfolg. Freie Kapazitäten für diese Hunde sind und bleiben halt Mangelware. Wir beschlossen also, es wird zusammengerückt.

Am 25. Juli 2009 war es dann soweit. Annabell kam zu uns. Gebracht wurde sie von dem Sohn nebst Frau. Beide schienen sichtlich angeschlagen und weinten. Annabell machte einen sehr verunsicherten Eindruck, versuchte sich hinter "ihren Leuten" zu verstecken und machte uns unmissverständlich klar, dass wir uns auf gar keinen Fall nähern sollten.

Jetzt sollten wir die traurige Geschichte von Annabell erfahren: Annabell wurde als Welpe von den Kindern für den Vater als Geburtstagsgeschenk angeschafft. Trotz des Hinweises darauf, dass sie als junger Hund nicht neben dem Fahrrad geführt werden soll, ließ sich der Hundehalter nicht beirren. Nachdem deutlich Haltungsschäden zu erkennen waren, gingen die Kinder gegen den Willen des Vaters mit dem Hund zum Tierarzt. Dort wurde festgestellt, dass sich eine Wachstumsfuge nicht geschlossen hatte und eine Hüfte nicht in Ordnung sei. Gegen die Schmerzen bekam sie Schmerztabletten und eine Knochenaufbaukur – selbstverständlich durfte der Vater davon nichts wissen -. Zu allem Elend wurde Annabell auch noch von einem Auto angefahren, wobei ein Vorderbein schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch dies wurde durch die Kinder – heimlich… versteht sich – beim Tierarzt behandelt. Wieder vollgestopft mit Schmerztabletten und natürlich nur die notwendigste Versorgung.

Immer wieder von seinen Kindern darauf aufmerksam gemacht, dass Annabell nur noch apathisch herumliegt, erklärte der große Zampano, "solange ein Hund nicht jault, fehlt ihm auch nichts!"

Ja nee … is klar!!! Hier sind Gedanken absolut zollfrei!!!

Auffallend war auch, dass Annabell nur gebissen hat, wenn sie sich in irgendeiner Form erschrak und es zu keinen schwerwiegenden Verletzungen gekommen ist. Meistens waren es graue oder blondhaarige Männer???

Dreimal darf man hier raten, welche Haarfarbe der Vater des Hauses hat!

Nun ja, jetzt lebt sie hier, hat Merten direkt schöne Augen gemacht (was ihm auf Anhieb sehr gut gefiel), so dass wir uns entschlossen, für die beiden eine häusliche Gemeinschaft zu gründen. Wunderbar… beide sind überglücklich und zufrieden. Bisher ist Annabell in keinster Weise auffällig, ganz im Gegenteil, sie ist vom ersten Tag an nur freundlich, verspielt, aufmerksam und verschmust.

Ihre Unsicherheit ist uns gegenüber wie weggeblasen und sie erscheint wie ausgewechselt. Es ist einfach nur eine Freude mit ihr umzugehen.

Nach Rücksprache mit dem bis jetzt behandelnden Tierarzt werden wir gemeinsam mit unserer Tierärztin Frau Müller alles daran setzen, die süsse Maus weitestgehend schmerzfrei durchs Lebens zu bringen.

Eines ist aber absolut sicher: Nie mehr wird sie missverstanden am Ende einer Kette hängen.

Sorry, leider ist der umfangreiche Text unumgänglich, um alle Fakten zusammenzutragen. Solltet Ihr allerdings davon ausgehen, dass Tierschutz immer mit Herz und Verstand betrieben wird, bewaffnet Euch mit einem Getränk und lasst die Geschichte auf Euch wirken.
 

Benehmen ist Glücksache, Glück hat nicht Jeder. Der von Retriever in Not e.V. Bad Sassendorf überstellte Labrador Merten klagt an:

Hallo, mein Name ist Merten, ich bin ein wunderschöner sechsjähriger blonder Labrador, kastriert, geimpft, gechipt. Meine sogenannte "Rettung" (aus einem belgischen Tierheim) habe ich dem Verein Retriever in Not, Bad Sassendorf, zu verdanken. Dieser Verein sieht seine Hauptziele in der Übernahme von Hunden von sogenannten Vermehrern. So weit so gut!!! Fakt ist, ich landete in einer Pflegestelle, die sich aufopferungsvoll um mich kümmerte. Alles war wunderbar bis zu dem Zeitpunkt als ich aus Gründen der Unsicherheit plötzlich hier und da mal unartig war. Ich fühlte mich mit der Situation bei meinen Pflegeeltern überfordert und umgekehrt. Deshalb versuchten meine Pflegeeltern einen geeigneten Platz für mich zu finden, obwohl die Verantwortlichen des Vereins mich lieber über die Regenbogenbrücke hätten gehen lassen.

Das wollten meine Pflegeeltern auf gar keinen Fall zulassen und schafften es nach vielen, vielen Absagen anderer Tierheime, mich auf dem Tierhof Straelen unterzubringen.

Was soll ich Euch sagen: Seit dem 12. Juni 2009 lebe ich jetzt hier. Ja, ich lebe!!! Kaum zu glauben, meine Leute haben mich herzlich und völlig unvoreingenommen aufgenommen und wir haben jede Menge Spaß miteinander. Sie sagen, ich bin ein echter Pausenclown. Das will ich auch bleiben. Böse Zungen allerdings behaupten, "Arschkrampen" wie ich gehören in den Himmel. Ohne wenn und aber!!!

Meine Frage an Euch – einfach nur so, ich versteh die Welt nicht mehr -: Wer ist denn jetzt die Arschkrampe???

Wisst Ihr, für mich ist das alles viel zu aufregend und ich habe hier so viel zu tun, so dass ich meine Leute gebeten habe, mal meine Meinung über den sogenannten Tierschmutz dieses Vereins zu verkünden.

Was ich aber auf gar keinen Fall vergessen möchte: Ich danke meiner Pflegestelle ganz aufrichtig, mir meinen Arsch gerettet zu haben, mit einem ganz dicken Schmatzer und verspreche Euch: Ich werde Euch das nie vergessen!!! Danke

Euer Merten

Natürlich können und wollen wir uns der Bitte unseres Schützlings nicht entziehen. Im Gegenteil: Mertens Geschichte (und wahrscheinlich vieler seiner Leidensgenossen) ist so haarsträubend, dass das gesamte Team des Tierhofes Straelen bei den sich hier auftuenden Abgründen des sogenannten Tierschutzes, zur Vermeidung eines Magendrehers bzw. eines Magengeschwüres mit dem Namen "Retriever in Tot" (sorry: Schreibfehler!?), hier einmal in die Schüssel kotzen muss:

Zur Geschichte:

Die Pflegestelle von Merten wandte sich an uns mit der Bitte ihn bei uns aufzunehmen. Sie seien völlig überfordert, hätten unzählige Tierschutzvereine kontaktiert, keiner hätte sich bereit erklärt Merten zu übernehmen. Unsere Kontaktadresse hätte sie allerdings von einer Tierschutzeinrichtung erhalten und wir seien jetzt ihre letzte Hoffnung. Die Verantwortlichen des Vereins hätten darum gebeten, Mertens Probleme klein zu reden, das könne und wolle sie aber nicht, da sie das als verantwortungslos empfinden würde.

Kommentar:
Schön, dass es in diesem Verein zumindest verantwortungsbewusste Pflegestellen gibt.

Wie fast immer, unsere Kapazitäten waren mal wieder erschöpft, wir konnten und wollten einen neuen Schützling nicht zum Problem eines vorhandenen Schützlings machen und baten um etwas Zeit für eine Lösung.

Die Pflegeeltern schilderten uns Mertens Verhaltensauffälligkeiten wie folgt:

Bei Ankunft in der Pflegefamilie wunderte man sich darüber, wie normal und selbstverständlich Merten sich in die Familie eingliederte, obwohl sie vom Verein dahingehend unterrichtet wurden, Merten käme vom Vermehrer (Erklärung: Züchter), wäre sicherlich in den ersten drei Tagen nicht unbedingt kontaktfreudig und müsse sich erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Dann wäre er aber okay. Schnell sollte man feststellen, dass es genau anders sein sollte. Zunächst völlig untypisches Verhalten eines sogenannten Vermehrer-Hundes, scheinbar wohnungsgewöhnt, stubenrein und einfach nur lieb und gehorsam, eigenartigerweise auch wohl schon seit längerer Zeit kastriert?!

Kommentar: Kastriert?! Welcher Vermehrer kastriert denn seine ausrangierten Rüden? Hat der Verein vielleicht ein besonders freundschaftliches Verhältnis zum sogenannten Vermehrer? Ist man vielleicht verwandtschaftlich verbunden? Wie erklären wir uns das?!

Gar nicht, Gedanken sind hier zollfrei.

Nach einigen Tagen kam es bei bestimmten Situationen schon mal zu einem Knurren, an der Leine meinte Merten die Regie übernehmen zu müssen, Spaziergänge wurden chaotisch, Besuch wurde verbellt und sogar angegriffen (in den Nacken gesprungen, zugeschnappt).

Auffallend hierbei: Es gab keinerlei blutige Verletzungen von Mensch und Tier, auch die Bluse war nicht beschädigt!!!

Unter dem Tisch liegend, knurrte er sogar die Pflegemama an, als diese ihre Beine bewegte und im Auto zeigte er unmissverständlich seinen Unmut darüber, dass sich jemand auf die Rückbank setzt. Mit seinem im gleichen Haushalt lebenden Labradorkumpel und anderen Vierbeinern entgegen verstand er sich immer gut und war völlig unauffällig. Hier sollte noch erwähnt sein, dass in der Pflegefamilie Kinder leben und natürlich klar war, dass man diese nicht in Gefahr bringen darf.

Nach einigem Hin und Her fanden wir nun eine Lösung, weil Mertens Geschichte uns nicht mehr los ließ und Hilfestellung seitens des Vereins in keinster Weise erbracht wurde. Im Gegenteil:

Die Verantwortlichen des Vereins (explizit: 1. Vorsitzende Dagmar Auf der Maur – Retriever in Not – und Projektleitung Nicole – Liberty for Dogs -) sahen sich eher berufen, folgende Aussagen zu treffen:

Zitat Auf der Maur:

Ich schläfere beißauffällige Hunde lieber ein, weil man die meisten Hunde nicht heilen kann. Ich kenne die Kl. Arche Straelen. Natürlich hat er nicht bei mir gelebt, somit muss man immer auf das vertrauen, was uns die Pflegestelle über einen Hund berichtet. Ihr macht das schon…

Viele Hunde werden einfach von dummen Menschen falsch verpaart. Auch ich wurde mal von einem meiner eigenen Hunde mitten ins Gesicht gebissen. Völlig verschwollen und blutunterlaufen. Dem Hund habe ich bis zu seinem Tod, Jahre später nicht mehr vertraut. So einem Hund möchte ich heute hier nicht mehr beköstigen und pflegen. Solche Hunde nenne ich ARSCHKRAMPEN und heute sind sie mir SCHEISS EGAL. Ich persönlich möchte nicht mehr jeden Hund retten….

Es gibt immer viele Gründe, dass ein Hund angreift. Es kann erblich sein, oder aus schlechten Erfahrungen oder als Selbstschutz. Wir werden diese Gründe nicht erfahren. Fakt ist, ein doppelter schwerer Angriff. Wie schon so oft von mir geschrieben, geht mir als absoluter Hundemensch, der Schutz des Menschen immer vor.

Es gibt Menschen, die solche Hunde aufnehmen und versuchen zu therapieren. Leider sind diese Plätze in ganz Deutschland überfüllt, weil wieder der Mensch meint, jeder Hund kann und muss therapiert werden. Die Wahrheit ist eine andere. Die Hunde sitzen in Tierheimen bis zu ihrem Lebensende in Zwingern. Weggesperrt für immer …

Wenn es in meiner Macht steht, bewahre ich unsere Retriever vor so einem schweren, traurigen Schicksal.

….. wenn diese wenigen Pflegestellen voll sind und auch noch vermittelte Hunde als Rückläufer zurückkommen, was sollen wir dann tun. Möchtest Du mal ein paar Tage hier verbringen? Wenn sich die Hunde ineinander verbeißen? Große Hunde? Gehst Du dann dazwischen und lässt Dich verletzen? Oder, wenn die Hunde nach Dir schnappen, ich rede hier nicht von einem Labbi, sondern von Bulldoggen und BXE? Die haben ein anderes Gebiss.

Du möchtest doch Merten auch loswerden. Hier ist aber niemand, der sich dieser Aufgabe Velten/Merten stellt. Niemand der den Mut hat. Ist es verkehrt einen geeigneten Platz für sie zu finden, oder sollen wir sie in die Pension bringen und sie dort wegschließen und jahrelang für sie täglich bezahlen? Ich habe entschieden sie zu erlösen. Niemals würde ich so einem Hund zumuten, ein Leben hinter Gittern zu fristen.

Ihr macht Euch das alle sehr einfach.

Ich möchte keinen Hund mehr haben, der Menschen beißt und verletzt. Im Laufe meiner Tierschutzarbeit habe ich eine andere Einstellung dazu bekommen. Hunde die beißen und angreifen, nehmen lieben Hunden die Chance auf einen Platz. Ich würde einen beißauffälligen Hund immer einschläfern. Mich interessiert es nicht mehr, warum er immer wieder austickt…

Mir geht die Sicherheit des Menschen, vor jeden unberechenbaren Hund.

Zitat Nicole (Projektleitung Liberty for Dogs):

Ich habe im letzten Jahr so viel Beißattacken bewältigt. An denen wärst Du verzweifelt. Und dennoch würde ich es nicht noch einmal machen! Ich würde jeden Hund, der mich von hinten angeht, ohne Umwege zum TA fahren. Ich würde keine Erklärung mehr suchen, keine Diskussion beginnen und nie wieder darüber nachdenken. Ich habe meine Familie und unser Rudel in eine unverantwortliche Situation gebracht. Die einfachste Art ist nämlich nicht das Einschläfern in solchen Situationen. Die einfachste Art ist das Abschieben des Hundes auf einen Gnadenhof. Einem Risikofaktor wie Merten dieses zuzumuten und diesem "Rüpel" seine gefährlichen Eigenarten abzugewöhnen ist unverantwortlich. Für mich ist die Übernahme des Hundes vom Gnadenhof ein Projekt, an dem man sich versuchen will. Ein Versuch auf Kosten des Hundes".

Dagmar hat Recht, wenn sie sagt, es interessiere sie nicht, warum der Hund so ist. Das ist auch unmöglich zu finden. Wir gehen vom Istzustand aus und von der Zukunft. Und Menschen gehen immer vor!

Ich würde jedem Pitbull, Staff und was weiß ich, die Todesspritze gönnen, anstatt in Tierheimen immer weiter weggesperrt zu werden.

Kommentar des Tierhofes Straelen:
 

Liebe Frau Auf der Maur,

da mit Ihnen kein Telefongespräch möglich war, nein, Sie sogar, obwohl Sie genau wussten, dass Merten von uns übernommen wurde, Sie wahrscheinlich selbst die Daten des Tierhofes Straelen in den Abgabevertrag geschrieben haben, sich aber plötzlich nicht mehr an uns erinnern wollten, beendeten Sie das Gespräch durch Auflegen nach ca. zwei Sätzen.

Okay, dann reden wir halt hier weiter…

Allen Ernstes behaupten Sie von sich, Verantwortung Menschen gegenüber zu übernehmen. Wie sieht Ihre Verantwortung aus? Einschläfern… ganz einfach. Haben Sie Verantwortung übernommen, als Sie Merten rübergeholt haben? Haben Sie sich Gedanken darüber gemacht, dass Sie Ihre Pflegestelle in Gefahr gebracht haben? War es Ihnen peinlich, dass Sie Ihre Pflegestelle allein gelassen haben. Haben Sie schon einmal davon gehört, dass es Benimmregeln gibt. Bis heute haben wir für die Aufnahme des Hundes von Ihnen kein Dankeschön für die Ersparnis der Todesspritze bekommen, geschweige denn, dass Sie überhaupt Interesse an dem von Ihnen und Ihrem Verein produzierten Problem zeigen.

Halten Sie sich für den Todesengel oder was macht Sie so besessen. Was haben Sie denn Schlimmes in Ihrer Vergangenheit erlebt? Das kann ja nicht schlimm genug gewesen sein, denn letztendlich lassen Sie sich nicht davon abhalten, hunderte von Rassetieren wild in Deutschland an Pflegestellen zu verteilen, die teilweise noch nicht einmal durch zuständige Veterinärämter überprüft sind, nutzen den guten Willen solcher Leute schamlos aus und lassen diese zu guter Letzt auch noch im Regen stehen!!! Welche Negativquote in Form von Entsorgung nehmen Sie von vornherein in Kauf? Lassen gut vermittelte Hunde, wenn die Kasse klingelt, sie wieder ruhig schlafen? Wissen die treuen Menschen, die Sie unterstützen, dass hinter solcher Art Tierschutz Methode steckt? Macht sich einer Ihrer Verantwortlichen ein eigenes Bild von dem jeweiligen Hund? Merten durfte niemanden von Ihnen kennenlernen und trotzdem haben Sie ihn zur Arschkrampe/Todeskandidat gestempelt. Unterstützen Ihre Mitglieder Ihren offensichtlich gelebten Tierschutzgedanken, der uns zugetragen wurde oder machen Sie Ihren Mitgliedern gegenüber lieber einen guten Eindruck?

Natürlich machen Sie lieber einen guten Eindruck!!! Rechts auf Ihrer Homepage findet man die Rubrik "Auf ins Leben". Uns fehlt hier eindeutig die Rubrik "Flott zu Gott".

Machen Sie sich nur ansatzweise Gedanken über in Deutschland ansässige Tierheime, die zum guten Schluss Ihren "Scheiß" – den Tieren gegenüber natürlich nicht negativ gemeint – wegräumen, deswegen total überfüllt sind und denen Sie dann noch nachsagen, diese würden die Hunde nur wegsperren. Sie beweihräuchern sich damit, hunderte von Tieren vermittelt zu haben, stecken sich die Kohle ein, und kennen noch nicht einmal das Wörtchen "Danke". Sie selbst schreiben in den Abgabevertrag für Merten noch nicht einmal den Abgabegrund/Charaktereigenschaften und schämen sich nicht von "Verantwortung Menschen gegenüber" zu sprechen. Sie vermitteln auf Teufel komm raus Tiere, die sie durch nicht geschulte ehrenamtliche Mitarbeiter in die Weltgeschichte gehen lassen. Wo ist denn da von Verantwortung ansatzweise etwas zu sehen?

Und nicht zuletzt: Die sogenannten Vermehrer lachen sich darüber kaputt, dass Sie ihnen die Tiere abkaufen, um sich das Säckle zu füllen und wieder Platz schaffen. Stecken Sie doch einfach mehr Zeit und Energie in die Öffentlichkeitsarbeit, um die Menschen zu sensibilisieren, ob und wenn überhaupt von welchen Züchtern man Tiere erwerben sollte! Überhaupt, warum spezialisieren Sie sich auf Rassehunde? Sind diese besser an den Mann zu bringen?! Ein Schelm, der Böses dabei denkt!!! Die Einstellung, dass Verschnitt gerne hingenommen wird, haben Sie immerhin mit den Vermehrern gemeinsam!

Und jetzt kommen wir mal zu Ihrer Kollegin Nicole? (Liberty for Dogs). Klasse, Sie berichtet von vielen Beißvorfällen. Unsere Frage an Sie: Sollten Sie nicht mal überdenken, ob das nicht die falsche Frau am richtigen Rudel ist. Wie widersprüchlich ist das denn: Man hält sich selbst für erfahren und berichtet von unzähligen Beißvorfällen? Leben Sie tatsächlich den Tierschutzgedanken oder haben Sie sich das Thema "Volksverarschung" unter dem Denkmantel des Tierschutzes zur Aufgabe gemacht?

Sie und Ihre Machenschaften sind eine Ohrfeige für den gesamten ehrlich gemeinten und gelebten Tierschutz und vor allem für vernünftige Tierschutzeinrichtungen, über die Sie sich jederzeit bei den zuständigen Behörden erkundigen könnten, wenn Sie nicht in Ihrer unverschämten, selbst beweihräuchernden Art, der Herrscher über Leben und Tod sein wollten. Die Behauptung, man würde sich an Merten versuchen, bringt nun das Fass zum Überlaufen. Sie selbst sind doch im "Versuch" steckengeblieben oder woher rühren sonst die von Ihnen dokumentierten ach so schrecklichen Beißvorfälle? Unser Rat: Drum prüfe was sich ewig bindet, ob sich nicht doch was Besseres findet!!!

Ihre Einstellung ist für alle Tierheime und Pflegestellen, die sich für von Ihnen ins Land geholte Tiere (auffällig oder nicht) einsetzen, ein Schlag ins Gesicht.

Für uns sind nicht alle Tiere "unheilbar" und nicht alle, die sich solcher Tiere annehmen, sperren Sie weg!

Unheilbar scheinen für uns nur Menschen mit Ihrer Einstellung und "Voltax" gibt es in jeder Apotheke ohne Rezept. Gut gegen Vergesslichkeit. Merten zum Tierhof Straelen zu überstellen und den Tierhof Straelen dann als Kleine Arche zu bezeichnen ist schon amüsant!!!

Sollten Sie Fragen zu uns haben, wenden Sie sich bitte an die zuständigen Behörden, inwieweit wir "wegsperren" oder "töten" und, was Merten angeht, der im übrigen schon vom zuständigen Veterinäramt beäugt wurde, können wir Ihnen nur sagen:

Lieben Dank für diesen tollen Hund, über den wir auf jeden Fall weiter berichten werden (auch in Form von unabhängigen Behörden und eines Sachverständigen).

Jetzt ist es Zeit, um unsere Aufmerksamkeit Merten zu widmen. Deshalb schließen wir hier erstmal.

Verlassen Sie sich drauf: Man sieht sich immer zweimal im Leben. Wir bleiben dran und haben noch genügend Input.

Mit noch freundlichen und kostenlosen Grüßen

Ihr Team des Tierhofes Straelen

P.S. Kommentare können gern in unser Gästebuch gesetzt werden!

 

 

BINGO – 13 Jahre Einzelhaft auf 2 qm

Von einer aufmerksamen Spaziergängerin wurde uns mitgeteilt, das auf einem abseits gelegenen, nicht mehr bewohnten und zum Verkauf stehenden Bauernhof ein Zwingerhund säße, der zwar Wasser und Futter habe, aber wir uns doch bitte mal die Unterbringung ansehen möchten, ob dies dem Tierschutzgesetz entspräche.
Zuerst dachten wir, es handele sich um das erforderliche Mindestmaß eines Zwingers und man würde wie so oft, bei dieser Art der Hundehaltung bei den Besitzern auf taube Ohren stoßen.
Das Bild, was sich uns jedoch dann bot, war unfassbar:

Das Aussengehege von "Bingo", einem schwarzen Mischlingshund, war winzig (ca. 2 qm). In der Mauerrückwand befand sich eine kleine Öffnung, bei der man sich fragen musste, ob der Hund überhaupt durch diese Öffnung passt.In der Hoffnung, hinter der Öffnung wenigstens einen entsprechenden Innenraum vorzufinden, wurden wir wieder eines Besseren belehrt. In einer Garage hatte man für "Bingo" eine Ecke gemauert in der Größe von 1m x 0,80 m x 0,40m und als Dach dienten ein paar Bretter. Unglaublich, hier konnte der Hund nicht einmal aufrecht stehen.

Inzwischen war uns bekannt, dass die Eigentümerin des Hofes verstorben ist und der Hof von den Erben über einen Immobilienmakler zum Verkauf angeboten wurde. Nun konnten wir die Telefonnummer eines Erben in Erfahrung bringen. Sofort setzten wir uns mit dem Veterinäramt in Verbindung und sowohl der Amtsveterinär als auch wir versuchten den ganzen Tag diesen Erben zu erreichen, aber leider sprang nur die Mailbox an. Abends erreichte uns dann endlich der Rückruf. Der Herr konnte unsere Empörung gar nicht verstehen und erklärte uns:

"Der Hund lebe seit 13 Jahren schon so und zu der Zeit sei dieser auch nicht jeden Tag zwecks Auslauf aus dem Zwinger gekommen und im übrigen würden Hühner viel schlechter gehalten, so dass der Hund im Gegensatz zu den Hühnern Platz genug habe. Außerdem sei der Hof derzeit unbewohnt und der Hund als Wachhund von Vorteil. Abgesehen davon, würde der Hund es nicht überleben, wenn man ihn jetzt aus seiner gewohnten Umgebung herausholen würde."

O h n e W o r t e ! ! !

Wir erklärten dem Herrn, dass er mit dieser Art der Hundehaltung definitiv gegen das Tierschutzgesetz verstoße und dass das Veterinäramt tätig werden müsse und welche Konsequenzen und Kosten auf die Erben zukommen würden. Nach einer kurzen Bedenkzeit und Rücksprache mit den anderen Erben kam dann der erlösende Anruf:

Wir dürfen "Bingo" abholen, die Erben verzichten freiwillig auf den Hund!!!

Nun ist Bingo bei uns, ein ganz munterer, liebenswerter, lauffreudiger kleiner Kerl, bei dem alle Lebensgeister wieder aktiviert sind und der ganz und gar nicht von dieser Welt gehen möchte, sondern den freizügigen Auslauf, seinen kuscheligen Schlafplatz und den menschlichen Kontakt in vollen Zügen genießt.

Wir wünschen unserem "Bingo" noch ganz viele schöne Jahre, in denen er das neue Hundeleben auskosten kann.

Auch im Namen von "Bingo" bedanken wir uns bei der aufmerksamen Spaziergängerin, die nicht nur hingesehen und mitgefühlt sondern auch gehandelt hat!!!

Dem Veterinäramt Kleve, explizit Herrn Pfizenmaier, möchten wir für die tatkräftige Unterstützung in dieser Sache unseren besonderen Dank aussprechen!

 

 

LUCKY – Zwingerhund als Alarmanlage

 

Nachdem das Veterinäramt Kleve die Haltung eines Zwingerhundes überprüft hatte, bat uns die Amtsveterinärin um Mithilfe. An der Hundehaltung konnte von amtlicher Seite die Zwingergröße und der Ernährungszustand des Malinois-Terrier-Mischlings "Lucky" nicht bemängelt werden. Hinter Gittern zeigte sich Lucky nicht gerade von seiner freundlichen Seite, was natürlich auch nicht verwunderlich war, da Lucky seit Jahren im Zwinger vegetierte und seine einzige Funktion war es, Haus und Hof zu bewachen, damit nichts gestohlen wird. Der Standpunkt des Hundehalters war, dass er mit seinem Hund und auf seinem Grundstück machen könne, was er wolle. Der Hund müsse auch nicht gechipt und versichert sein, da Lucky das Grundstück nicht verlässt.

Natürlich sagten wir der Amtsveterinärin zu, dass wir versuchen werden, den Hund dort auf unbürokratische Weise aus diesem Elend herauszuholen.

Nachstehend geben wir das Telefonat mit dem ausländischen Hundehalter, der seit vielen Jahren in Deutschland lebt, der deutschen Sprache durchaus mächtig ist, sich aber bei jeglicher Kritik beim Sprechen überschlägt, in Kurzform wieder:

Wir schilderten dem Hundehalter die vorhandenen Probleme bezüglich seiner Hundehaltung und dass es in Deutschland ein Tierschutzgesetz gibt, nach welchem auch er sich richten müsse. Seine Argumente waren dann folgende:

Er müsse arbeiten und seine Frau könne den Hund an der Leine nicht halten, ferner sei es sein Hund und sein Grundstück, so dass er machen könne, was er wolle.
Geld wolle er für den Hund nicht ausgeben, das brauche er für die Familie.
Wenn der Hund gechipt und versichert werden muss, dann soll das Veterinäramt oder der Tierhof Straelen das auch bezahlen.
Sollte er den Hund freiwillig abgeben und ihm würde dann z.B. das Fahrrad oder das Auto von seinem Hof gestohlen, dann müsse das Veterinäramt oder der Tierhof Straelen ihm den entstandenen Schaden ersetzen.
Wir wussten nicht so genau, ob wir nun über die Einstellung des Hundehalters lachen sollten – ganz ehrlich dachten wir zuerst er wolle uns verarschen – aber uns sollte schnell klar werden, dass er auf seine oben wiedergegebene Meinung beharrte. Sozusagen:

"Lebende Alarmanlage gegen vom Kreis bzw. Tierschutz bezahlter Diebstahlversicherung!!!"

Nach langem Hin und Her wurde dem Hundehalter klar, dass aus Spass sehr schnell Ernst werden sollte. Nochmal unser ganzer Text von vorn inklusive der Aufzählung, dass wir durchaus bereit sind, in den nächsten Wochen eine 24-Stunden-Überwachung vorzunehmen, um dokumentieren zu können, dass der Hund keinen Auslauf bekommt.

Mit dem Bemerken "Ach, da liegt der Hase im Salat!" (Ha, Ha), schrie er in den Hörer, wir sollen am nächsten Nachmittag vorbeikommen und könnten den Hund abholen.

Das ließen wir uns selbstverständlich nicht zweimal sagen und vermerkten bei "Lucky`s" Abholung in unserem Abgabevertrag, dass sich der Hundebesitzer verpflichtet keinen Hund mehr anzuschaffen und wir regelmäßig Kontrollen durchführen würden. Den Zwinger konnten wir leider nicht abbauen, da dieser fest einbetoniert worden ist. Die deutsche Lebensgefährtin des Hundehalters war auch bei der Abholung zugegen. Die Einstellung dieser recht unwitzigen und unsympathischen Dame möchten wir hier gar nicht im Einzelnen wiedergeben. Der Sohn des Hauses bemerkte dann bei der Verabschiedung: "Endlich sei der kläffende Köter jetzt weg".

Wieder einmal unser Kommentar hierzu: O h n e W o r t e ! ! !

Nun lebt "Lucky" hier, ist mit einer Hundedame vergesellschaftet, saugt jede Streicheleinheit auf, ist super gelehrig und genießt nach Jahren der Gefangenschaft seine Freiheit.

Mai 2009

"Floh" (ehemals "Kai") – Todeskandidat auf vier kleinen Pfoten

Eine Tierärztin aus Xanten wurde von einem Kollegen darum gebeten, einen dreijährigen Hund einzuschläfern. Er selbst sei derzeit verhindert und der Hund müsse schnellstmöglich eingeschläfert werden. Die Tierärztin wollte den Hund nicht ohne weiteres einschläfern und setzte sich zunächst mit dem Halter in Verbindung, um grundlegend zu klären, was vorgefallen ist. Sie lehnte die Einschläferung vehement ab und setzte sich mit Herrn Wickrath (Sachverständiger für verhaltensauffällige Hunde) in Verbindung, der ihr riet, sich mit uns in Verbindung zu setzen.

Gesagt, getan, sie stellte den Kontakt zum Hundehalter her, der uns die Geschichte wie folgt schilderte:

Der Halter hatte den kleinen, ca. dreijährigen Mischlingshund seines Vaters übernommen, da dieser psychisch krank und nicht mehr in der Lage gewesen ist, die Versorgung des Hundes zu gewährleisten. Beim Vater lebte "Kai" auf einem Hof, konnte dort tun und lassen was er wollte und schlief nachts im Zwinger.

Nunmehr war "Kai" ein Familienhund geworden und anfangs funktionierte alles ganz gut, besonders die Kinder mochte "Kai" sehr gern. Das immer wiederkehrende Knurren von "Kai" wurde als harmlose Macke, mit der man sich arrangieren kann, gedeutet. Nachdem "Kai" dann aber nach dem Herrn des Hauses geschnappt und dabei an der Hand auch verletzt hat, knurrte der kleine Kerl die ganze Familie ständig an und die Besitzer verloren das Vertrauen zu ihrem Hund. Die Unsicherheit der Hundehalter machte sich natürlich auch bei "Kai" immer deutlicher bemerkbar.

Der Familienrat fasste, auch zum Schutze der Kinder, den Entschluss, sich von "Kai" zu trennen. Es wurden verschiedene Tierschutzeinrichtungen angerufen und über die Problematik informiert. Was die frisch gebackenen Hundehalter dann für Auskünfte erhielten, machte sie fassungs- und hilflos. Zahlreiche Tierschutzeinrichtungen lehnten die Aufnahme von Kai ab und zum guten Schluss bekam er dann auch noch die Aussage eines Tierheimes, er solle den Hund chippen und impfen lassen, danach würde man ihn dann in ein Rudel schmeißen und sehen was passiert.

Jetzt kam alles zusammen. Zum einen sahen sie keine Möglichkeit, den Hund tierärztlich behandeln zu lassen – wie denn auch, sie kamen ja nicht mehr an ihn ran – zum anderen hat Kai immer isoliert gelebt und sollte nun in ein Rudel geschmissen werden. Völlig überfordert entschied der Familienrat, dass es dann besser wäre, Kai über die Regenbogenbrücke gehen zu lassen. Das er im Rudel vielleicht verletzt oder sogar getötet werden könnte, wollten sie ihm auf keinen Fall antun.

Die ganze Familie war mittlerweile in heller Aufruhr, was selbstverständlich "Kai" nicht verborgen blieb. Er ließ seinem Unmut freien Lauf und knurrte unentwegt. Der Halter lockte ihn in einen Transportkorb und verbrachte die kleine Fusshupe zu uns.

Völlig von der Bisswunde und den Ereignissen der letzten Tage überfordert fing er hektisch an zu erklären, dass es ganz bestimmt nicht sein Ansinnen war, den Hund einschläfern zu lassen. Er hätte sich einfach keinen Rat mehr gewusst und wollte auf keinen Fall, dass der Hund auf eine Odysee geschickt wird, auf die er selbst keinen Einfluss mehr nehmen kann. Der Halter war sichtlich gerührt und emotional sehr angespannt.

Sichtlich erleichtert überlies er uns den kleinen "Kai", der mittlerweile "Floh" heißt.

Unser "Flöhchen" hat sich hervorragend eingelebt, ist mit "Jacky", einer Hundedame vergesellschaftet, lässt sich super gern knuddeln und wird bestimmt ein passendes neues Sofaplätzchen finden. Geknurrt hat die kleine Maus nur zwei Tage lang. Er hat die Lust daran verloren, weil er uns dadurch nicht beeindrucken konnte. Hundeerfahrene Menschen finden in ihm sicherlich einen tollen Kumpel, der bereit ist für seinen Menschen alles zu geben.

Fremden gegenüber ist er immer noch etwas reserviert. Mittlerweile ignoriert er diese und ist sogar bereit, von Fremden ein Leckerchen anzunehmen.

Wir möchten uns ganz herzlich bei der verantwortungsbewussten und engagierten Tierärztin bedanken, die dem kleinen, agilen und lebensfrohen Kerl die Chance zum Weiterleben gegeben hat!!!

Vom Himmel hätte er nicht zurückkommen können, um die Menschen eines Besseren zu belehren.

Wieder einmal ein Beweis dafür, dass die meisten Probleme zu lösen sind und Gott sei Dank bei vielen Tierärzten der Verstand und das Herz noch auf dem richtigen Fleck sind.

Schön wäre in diesem Zusammenhang auch, wenn Tierschutzeinrichtungen sich untereinander einiger wären. Es kann doch nicht so schwer und zeitaufwendig sein, verzweifelten Menschen einfach mal zuzuhören, ihnen zu signalisieren, dass man um eine Lösung bemüht ist, sie aber nicht abrupt aus dem Ärmel schütteln kann. Wenn man dann noch über seinen Schatten springen würde, um in letzter Instanz bei anderen Tierschutzeinrichtungen nach einer entsprechenden Möglichkeit zu fragen, wäre das ein Meilenstein in Sachen Tierschutz!!!!!!

Ein ganz besonderes Dankeschön gilt hier natürlich auch Herrn Horst Wickrath.