Aufgrund der Pressemitteilung von Charity für Tiere e.V. | Tierhof Straelen "Größte deutsche Zuchthundehilfe übereignet infektiöse Hunde" vom 15.11.12, veröffentlichte der darin angesprochene Verein Retriever in Not e.V. eine Stellungnahme, die wegen vorhandener Ungenauigkeiten hier entsprechend auch mit Ergänzungen zur Sache kommentiert wird.
Die Kursiv-Passagen stammen aus der Stellungnahme von Retriever in Not e.V., die auf der Homepage veröffentlichkt worden ist.
Mit Erstaunen mussten wir feststellen, dass zwei unserer ehemaligen Notfallhunde auf einem Gnadenhof gelandet sind. Nicht auf irgendeinem Gnadenhof, sondern auf dem Tierhof Straelen, der ein erklärter Gegner unserer Tierschutzarbeit ist. Dass der Tierhof Straelen in vielen Punkten, vor allem was dem Umgang mit Vermehrern und Hundehändlern angeht, unsere Auffassung von Tierschutz nicht teilt, ist nichts Neues, allseits bekannt und beruht im übrigen auf Gegenseitigkeit.
Der Tierhof Straelen ist ein genehmigtes Tierheim des Kreises Kleve und kein reiner Gnadenhof, auch wenn viele der auf dem Tierhof untergebrachten Tiere, die keine Vermittlungschance haben, dort bis zum Lebensende bleiben können. Der Tierhof Straelen ist kein erklärter Gegner, hier wird klar Kritiker mit Gegner verwechselt. Zu Kritik gibt der Verein hinreichend Anlass.
Anfang August 2012 drehte PETA einen Aufklärungsfilm über schlechte Tierhaltung, bei einem Hundehändler mitten in Deutschland. Das Veterinäramt, besichtigte ebenfalls die Anlage. Ende September wurde der Film veröffentlicht. Es gab eine Presseerklärung von PETA dazu, darauf folgten einige markige Zeitungsartikel in der Lokalpresse. In der Zwischenzeit passierte erst einmal nichts – niemand kümmerte sich um die Rettung der verwahrlosten Hunde, die bei den Filmaufnahmen gezeigt wurden.
Richtig ist, dass Peta einen Aufklärungsfilm über die schlechte Tierhaltung drehte und die Behörden informierte. Anmaßend ist die Unterstellung, dass sich niemand um die Rettung der Tiere kümmerte. Vom Tierhändler Hüttermann wurden einige Tiere auch an Peta abgegeben und die Veterinärbehörden sind sicherlich nicht untätig gewesen und sind es unserer Erkenntnis nach bis heute nicht.
Wir haben festgestellt, in diesem Fall wieder einmal, dass die Behörden und die Tierorgas, die Öffentlichkeitsarbeit machen, den Hunden nicht helfen können. Die Hunde bleiben bei solchen Aktionen trotz der öffentlichen Wirkung immer im Elend zurück.
Wenn Behörden und Tierorgas den Tieren nicht helfen können, können auch keine Missstände vorliegen!!! Hier kommt zwangsläufig die Frage danach auf, was seitens des Vereins unter Hilfe verstanden wird. Zielorientierter Tierschutz sollte nicht darin bestehen, Elend wegzuräumen, um für neues Elend Platz zu schaffen und damit den Markt zu bedienen. Jemandem zu unterstellen, bewusst und gewollt Tiere im Elend zurück zu lassen, ist unserer Meinung nach mehr als anmaßend und entbehrt jeglicher Grundlage.
In einer Presseerklärung wirft Charity für Tiere e.V., Träger des Tierhofes Straelen, dem Verein Retriever in Not verantwortungslosen Tierschutz vor. Die dort dargestellten Vorwürfe weisen wir entschieden zurück. Bei den beiden Hunden handelt es sich um die Neufundländer-Hündin Bärbel/Indira und den Neufundländer-Rüden Bernd.
Vorwürfe zum verantwortungslosen Tierschutz werden pauschal entschieden zurückgewiesen. Die Begründung bleibt aber aus.
Aus diesem Grund haben wir uns dafür entschieden, solchen Hunden zu helfen. Wir unterstützen damit keine Vermehrer oder Hundehändler, denn die brauchen uns nicht, um Platz für neue Hunde zu schaffen.
Der Verein äußert sich in keinster Weise dazu, in welcher Form die Vermehrer ohne ihre Hilfe Platz schaffen. Hier sollte auf jeden Fall auf hanebüchene Geschichten wie, "die werden ihrem Schicksal überlassen, in Pimulas Wald ausgesetzt, sitzen in Tötungsstationen, werden vom Vermehrer erschlagen" nicht Grundlage für die angebliche Hilfestellung des Vereins sein. Bei Kenntnis solcher Machenschaften ist ein Tierschutzverein verpflichtet, diese zur Anzeige zu bringen und nicht einen Teil der Tiere zu retten und billigend in Kauf zu nehmen, dass der andere Teil der Tiere in dieses Elend nachrückt.
Was wir tun, ist sie davon zu überzeugen, die Hunde an den Tierschutz abzutreten. Nichts anderes. Dabei fließt kein Geld und wir verdienen damit auch keins.
Diese Aussage ist sehr verwunderlich, zumal die Tiere zu unüblich hohen Vermittlungsgebühren weitergegeben werden und immerhin ein Verein inklusive eines großen Netzwerkes seit Jahren zum Großteil durch Hundevermittlung finanziert wird.
Ende September konnten wir von Retriever in Not e.V. mit Unterstützung von anderen Tierschutzvereinen mehrere Hunde aus dieser Haltung übernehmen, u.a. auch die beiden Neufundländer. Danach gab es viel Aufregung wegen der Presseaktion der ehemaligen Besitzerin von Bärbel/Indira, die ihre Hündin vor mehr als einem Jahr in in die schlechte Haltung verkauft hatte und jetzt eine Herausgabe von uns forderte. Die Frau bedrohte den Verein mit Rechtsanwalt und schlechter Presse. Ihrer Aufforderung sind wir selbstverständlich nicht nachgekommen.
Hier verschweigt der Verein aus Gründen, die sich uns nicht erschließen, dass die Züchterin der Neufundländerin Indira sich ebenfalls an den Verein gewandt hat, um Indira wieder zu bekommen, und zwar nicht mit einer erneuten Verkaufsabsicht, sondern um Indira bei sich aufzunehmen. Dem Verein (in Person Frau Auf der Maur) wurde auch mitgeteilt, dass für Indira bis zu diesem Tage noch nicht der volle Kaufpreis entrichtet wurde und sie somit Eigentümerin der Hündin ist. Der angebliche Verkauf an Hüttermann sei somit seitens der Vorbesitzerin nicht rechtens gewesen.
Die zwei Neufundländer wurden tierärztlich versorgt, mit einem Milbenmittel behandelt, zum Teil abgeschoren, geimpft und kastriert und dann bei uns in vorkontrollierten Pflegestellen untergebracht. Eine Blasenentzündung von Bärbel/Indira wurde nach der OP als Folgeerscheinung der Kastration diagnostiziert und behandelt.
Hier gibt der Verein zu, dass gegen Milbenbefall behandelt wurde. Die Hunde wurden am 21. September 2012 vom Verein übernommen. Laut der uns vorliegenden Impfausweise wurden sie am 22. September 2012 bereits geimpft und am 24. September 2012 sollen sie laut Aussage der Pflegestellen kastriert worden sein. Für diese Vorgehensweise fehlt uns jegliches Verständnis. Geimpft werden dürfen nur ausschließlich vollkommen gesunde Hunde. Die Impfung kranker Hunde beinhaltet ein hohes Gesundheitsrisiko und stellt unserer Meinung nach das Vorgehen des behandelnden Tierarzt mehr als in Frage. Darüber hinaus sollte derjenige, der sich dem Tierschutz in einem so umfangreichen Maße verschrieben hat, sachkundig genug sein, um derartige Gesundheitsrisiken auszuschließen.
An dieser Stelle sollte nicht unerwähnt bleiben, dass im Impfpass von Indira der Verein RiN/LfD nicht eingetragen ist. Im dafür vorgesehenen Feld gibt es keinen Eintrag. Bei Bernd fehlen jegliche Angaben zum Alter (soviel zum Thema Kooperation mit dem Vermehrer, dem ja zumindest das ungefähre Alter bekannt sein sollte).
Die Aussage, die Hunde seien in vorkontrollierte Pflegestellen gekommen, ist laut Aussage der Betreuerin von Bernd unrichtig. Sie hat Bernd direkt vom Tierarzt aus noch narkotisiert mitgenommen und nach ihrer Aussage nahm der Verein erst ca. anderthalb Wochen später Kontakt zu ihr auf.
Wegen der besseren Vermittlungschancen wurden beide Hunde von uns im Oktober an einen Rassehundverein abgetreten, den Verein Neufundländer in Not.
Auch hier verschweigt der Verein nach den uns vorliegenden Erkenntnissen, dass zumindest Indira am 21. Oktober 2012 einem anderen Tierschutzverein angeboten wurde, der die Aufnahme aufgrund des Presserummels um Indira ablehnte.
Ingeborg Brabandt von Neufundländer in Not hatte bereits in der Vergangenheit Neufundländer aufgenommen, die wir aus einer belgischen Vermehrerfarm für sie mitgebracht hatten. Auch diese Hunde hatten zum Teil schwere Sarkoptesräude, die viele Hunde aus schlechter Haltung befällt und bei entsprechender Pflege gut zu behandeln ist. Damals hatte Neufundländer in Not keine Probleme mit der Erkrankung der Hunde.
Hier wird es nun ganz interessant. Bei Bekanntwerden der Tatsache, dass Indira und Bernd sich auf dem Tierhof Straelen befinden, meldet Frau Auf der Maur sich bei der Vorsitzenden des Vereins Neufundländer in Not. Frau Brabandt muss sich zum einen beschimpfen lassen und wird zum anderen von Frau Auf der Maur ausdrücklich dazu aufgefordert, alle Pressemitteilungen, Anzeigen etc. sofort zu stoppen. Für den Fall der Nichterfüllung ihrer Forderungen droht sie Diffamierungen in allen Netzwerken an.
Nachdem Frau Brabandt ihren Forderungen natürlich nicht nachgekommen ist, stellt sie die Behauptung auf, dass sie für diese in der Vergangenheit Neufundländer aus einer belgischen Vermehrerfarm mitgebracht hätte. Sie geht noch einen Schritt weiter. Sie behauptet, dass diese Hunde zum Teil schwere Sarkoptesräude gehabt hätten und dass es für Neufundländer in Not keine Probleme mit einer solchen Erkrankung gegeben hätte.
Diese Vorgehensweise bedarf sicherlich einer juristischen Würdigung, der wir keinesfalls vorgreifen möchten. Auffallend ist, dass die Zahl der angeblich mitgebrachten Neufundländer nicht genannt wird, ein Datum zu diesem Geschehen gibt es auch nicht. Es gibt aber eine Auf-der-Maur-Diagnose, nämlich "Sarkoptesräude", die also erst einmal quer durchs Land gefahren wurde. Das alles passierte aber "damals", also "einst", Datum unwichtig, dementsprechend Sarkoptes auch unwichtig? Scheinbar hat man sich bis heute mit dem Thema "Sarkoptes" nicht eingehend befasst, obwohl der Verein immer wieder beteuert, aus Fehlern gelernt zu haben.
Dass die Hunde noch am gleichen Tag der Abholung durch den Verein Neufundländer in Not nicht, wie vereinbart, in Pflegestellen untergebracht worden sind, sondern direkt zum Tierhof Straelen gebracht wurden, mag jeder interpretieren, wie er will. Für uns ist diese Handlungsweise unverständlich und unter Tierschutzvereinen auch keine übliche Praxis.
Das ist richtig, es soll jeder so interpretieren, wie er mag. Fakt ist, dass nicht nur Neufundländer in Not sich an uns wendet, wenn Hilfe benötigt wird. Dass in diesem Fall Väterchen Zufall zugeschlagen hat, ist allein auf die erste Vorsitzende Auf der Maur zurück zu führen, denn sie hat sich an den Verein Neufundländer in Not gewandt und wären die Hunde augenscheinlich gesund gewesen, wären wir nicht um Hilfe gebeten worden. Den Zufall jetzt dafür verantwortlich zu machen, ist zwar naheliegend, aber in diesem Fall nicht zutreffend.
Wir haben keinen Anlass, unseren Tierärzten nicht zu vertrauen.
Diese Aussage sollte tatsächlich jeder so interpretieren, wie er mag.
Ob die jetzt festgestellte Herzinsuffizienz von Bärbel für den Hund bei der Kastration lebensbedrohlich gewesen wäre, ist jetzt, zu diesem Zeitpunkt, eine nachrangige Frage, denn der Hund hat die Kastration und auch die nachfolgende Blasenentzündung vor fast zwei Monaten gut überstanden. In die veterinärmedizinische Diskussion dieses Themas werden wir uns nicht einmischen.
Eine sehr schwache Haltung eines Tierschutzvereines, der sich der massenhaften Rettung von Hunden verschrieben hat.
Für Bärbel/Indira und Bernd wünschen wir uns einfach nur, dass sie ein gutes Zuhause finden. Wenn sie in kompetenten Händen sind und gut versorgt werden, können wir das nur begrüßen.
In fachmännischen Händen sind sie, die Frage nach einem guten Zuhause ist (um uns den Worten der Stellungnahme anzupassen), zu diesem Zeitpunkt nachrangig.
Wer trotz alledem noch Fragen hat, kann diese gerne per Mail an info(at)retriever-in-not.de richten.
Viel Glück!