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27.03.2009 |
Wieder einmal "Fehldiagnose"
eines benachbarten Tierheimes
In einem benachbarten Tierheim saß
ein Rottweiler, der durch's Ordnungsamt sichergestellt wurde.
Man bat uns um einen Ortstermin in den nächsten Tagen,
um eine Beurteilung des Tieres abzugeben.
Es kam noch zu einem Gespräch mit dem
Vertreter des Ordnungsamtes, der durchblicken ließ,
dass die zuständige Tierheimleitung wohl der Überzeugung
sei, dass der Hund nicht mehr resozialisierbar sei, das Tier
sei schon seit einem Monat dort untergebracht, aber niemand
traue sich an das Tier, er sei ja schließlich "bissig".
- Tatsächlich ist es in der Vergangenheit zu einigen
Eskapaden gekommen und somit war natürlich klar:
Man hatte mal wieder einen Verbrecher zu
feiern!!!!!
Man gönnt sich ja sonst nichts in diesem
a c h s o v o l l b e s e t z t e n Tierheim???!!!
Zur Erklärung: Wir haben schon den ein
oder anderen zum Tode geweihten Kandidaten dort abgeholt.
Sie erfreuen sich alle bester Gesundheit und sind zum Großteil
fröhliche Familienhunde!!!! Wahrscheinlich mussten sich
die Tiere bei uns einer Gehirnwäsche unterziehen ....
hört sich ja gut an, oder?!
Nein, nein, all diese armen, falsch verstandenen,
scheiße untergebrachten Tiere hatten allesamt Charisma,
Charakter und vor allem Stolz, und dass, obwohl den meisten
von ihnen die Würde genommen wurde. Tiere sind einfach
toll!!!
Und vor allem: Sie können am allerwenigsten
dafür, dass man in diesem Tierheim nur über eine
Halbtagskraft verfügt, die keine Ahnung hat und viel
zu wenig Zeit, dass man eine Zusammenarbeit zum Wohl der Tiere
ablehnt und damit beschäftigt ist, sich selbst zu beweihräuchern
und wenn man nicht gerade mit Beweihräucherung beschäftigt
ist, in Selbstmitleid verfällt.
Im Hinblick auf eine eventuell zu Gunsten
der Tiere gehende Zusammenarbeit, haben wir die anderen Fälle
in der Vergangenheit nicht dokumentiert. Wir waren immer wieder
der Meinung, das gehöre sich nicht....
Diesmal ist es uns egal, was sich gehört
oder nicht. Der ach so böse "Rotti" ist untergebracht,
benimmt sich seit Tagen absolut anständig, insgesamt
fünf Leute gehen tagtäglich mit ihm um und es gibt
keinerlei Anlass zur Besorgnis.
Vor allem erscheint er uns so ungeheuerlich
lebendig und lebensfroh.
Statement der Tierheimleitung: "Er war
ja schließlich nur zur Verwahrung hier!"
Futter und Wasser reicht also für eine
tiergerechte Verwahrung???
Hallo Leute...... Just for Info: Ihr verwahrt
doch keine Konservendosen!!!
Genau hier möchten wir abbrechen, sind
der Meinung unserem Unmut erst einmal Luft gemacht zu haben,
sind aber durchaus bereit, ggf. all die anderen Fälle
noch einmal Revue passieren zu lassen und letztendlich nicht
davor zurückzuschrecken, diese der Öffentlichkeit
kund zu tun.
Hier nehmen wir uns deshalb zurück,
weil man leider auf jeden Platz im Tierschutz angewiesen und
eigentlich froh und dankbar sein müsste.
Dass uns das in diesem Fall sehr schwer fällt, sei uns
verziehen....
Euer Tierhof-Straelen-Team
P.S.: Wir werden weiter berichten. Nach endgültigem
behördlichen Abschluß dieser Sache, werden wir
Bilder einstellen.
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Erstens kommt es anders, und zweitens
als man denkt.......!!!! Beim
Veterinäramt Kleve ging eine Anzeige ins Haus bezüglich
einer schlechten Hundehaltung. Der Hund würde misshandelt,
wäre ständig angebunden, würde nur angeschrieen
und wäre völlig unterernährt.
An diesem Vormittag waren wir auf Hinweis
des Veterinäramtes gerade in anderer Sache unterwegs,
als uns der Anruf des Veterinärs erreichte. Er konnte
keine Klärung in den Fall bringen, Misshandlungen seien
nicht festzustellen... für eine Beschlagnahmung reiche
es nicht aus. Er konnte nur Auflagen erteilen und Fristen
setzen (Tierarztbesuch!). Augenscheinlich hätte der Hund
eine Allergie, wahrscheinlich Flöhe, der Hund sei hyperaktiv
und ansonsten gäbe es wie gesagt, nur Auflagen und erstmal
keine Konsequenzen.
Wir setzen uns in Bewegung zu Familie W.
in Kleve.
Der Empfang war nicht gerade fröhlich,
trotzdem aber freundlich und man bat uns in die Wohnung. Zunächst
einmal war der Hund kaum zu beruhigen und bellte langanhaltend.
Er hatte den Schwanz eingezogen und versteckte sich hinter
der 18-jährigen, schwangeren Tochter. Diese erklärte
uns, dass es sich um ihren Hund handele, sie sei mit dem Tier
wieder zu ihrer Mutter gezogen, nachdem sie sich von ihrem
Lebensgefährten getrennt hatte.
Ab diesem Zeitpunkt befanden wir uns wahrscheinlich
in einem schlechten Film.......
Wir gerieten in einen Familienstreit zwischen
Oma, Mutter und Tochter, Katzen und dem Hund.
Dallas und Denver-Clan wirkten dagegen wie
die Sendung mit der Maus (Lach- und Sachgeschichten). Wir
fühlten uns absolut deplaziert und konnten unser eigenes
Wort nicht mehr verstehen.
Die Streitereien der Zankhennen konnten nur
durch einen lautes Einhaltgebieten von Jörn unterbrochen
werden (kurzzeitig! Versteht sich!).
Es ging immer und immer wieder los, so dass
wir uns mit dem Veterinär in Verbindung setzten, um ihm
zu erklären, dass wir gerade "grosses Kino"
erleben dürfen und bedankten uns für den angenehmen
Nachmittag. Man gönnt sich ja sonst nichts!
Abwechselnd riefen wir die Parteien zur Ordnung...
friedliebend (versteht sich) ... bis uns der Kragen platzte....
uns ging die Krempe hoch!!!
Der Veterinär kündigte seinen nochmaligen
Besuch an und versprach in den nächsten 30 Minuten wieder
vor Ort zu sein.
Leise ... ging gar nicht ... Also lauthals
taten auch wir unserem Unmut kund (nicht wirklich auf Etikette
achtend und ganz bestimmt nicht witzig). Man verstand dann
plötzlich, dass es hier um den Hund geht und wir diesen
ggf. mitnehmen würden, ohne Rücksicht auf irgendwelche
rechtlichen Konsequenzen.
Das Gespräch wurde ruhiger und es begann
eine sachliche Diskussion mit vielen, vielen Erklärungen
und Blah, Blah. Leise war es aber!!!
Mit Hinblick auf die jetzige Situation beschlossen wir dem
Veterinär "Entwarnung" zu geben und versuchten
Dunkel ins Licht zu bringen.
Uns wurde klar, dass die angespannte Familien-
und Finanzsituation sich auch lautstark auf andere Mieter
im Haus auswirkte. Viele fühlten sich durch lautes Gebölke
und Gebelle gestört, so dass es natürlich mehrfach
zu Anzeigen beim Veterinär- und Ordnungsamt kam.
Der Hund gehörte der Tochter, die Mutter
war sauer auf den Hund, da er angeblich schuld für den
Flohbefall ihrer Katzen sei und überhaupt... Mutter mag
keine Hunde.
Die Tochter beteuerte, dass sie ihren Hund
sehr liebt, ihn niemals schlagen und ihn niemals hergeben
würde. Dass er so dünn sei, läge am Stress
und daran, dass sie kein Geld habe, um ihn gegen Parasiten
behandeln zu lassen.
Oma und Mutter gerieten währenddessen
immer wieder aneinander, klar war aber, dass die Tochter auf
keinen Fall den Hund an uns abtritt.
Sie stürmte weinend aus der Wohnung
... mit Hund.
Unser Gespräch mit Mutter und Oma ging
weiter. Mutter erklärte immer wieder, dass sie den Hund
mit ihren geliebten Katzen vergleicht und dass er einfach
nur nervig wäre, viel Dreck in die Wohnung brächte
und absolut nicht kontrollierbar sei. Selbst wenn sie ihn
anschreien würde, würde er nicht aufhören zu
bellen.
Hier tat Aufklärung Not. Müssig!!!
Die Tochter kam wieder und gesellte sich
weinend zu uns.
Zunächst veranlassten wir schon für
den nächsten Morgen einen Termin beim Tierarzt und erklärten
der Tochter, dass der Hund zunächst bei ihr bleiben kann.
Rückfragen beim Tierarzt ergaben, dass
Mutter und Tochter pünktlich auf der Matte standen und
die behandelte Tierärztin kannte auch die Besitzerin
des Hundes und bestätigte uns, dass diese eigentlich
ihr Tier sehr lieben würde und sie grosse Angst davor
hätte, das Tier zu verlieren. Ggf. würde die Tochter
sich sogar eine eigene Wohnung suchen, um den Hund behalten
zu können.
Der Hund wurde gegen Parasiten behandelt
und kastriert. Die Katzen wurden ebenfalls entwurmt und entfloht.
Selbstverständlich gab es dementsprechende Mengen an
Umgebungsspray.
Wir hielten also ständigen Kontakt.
Bei unserem nächsten Besuch waren wir sehr erstaunt,
dass die Situation wesentlich entspannter war und der Hund
auch schon einen viel ruhigeren Eindruck machte. Die Mutter
erklärte uns, dass sie auf dem besten Wege sei, sich
mit dem Hund zu arrangieren. Sie streichele ihn ab und zu
sogar.
In der vergangenen Woche besuchten wir die
Familie wieder (Grund: Anruf des Veterinäramtes und erneute
Anzeige).
Wir meldeten uns 15 Minuten vorher an und
wurden fröhlich empfangen. Irgendetwas war hier völlig
anders?!
Der Hund bellte, die Mutter bat uns kommentarlos
an dem Hund vorbeizugehen und uns hinzusetzen, mit den Worten
"der Kleine beruhigt sich dann schnell".
Hallo, was ist denn hier los???????????????????
Tatsächlich: Der "Kleine"
hört auf zu bellen, steht schwanzwedelnd vor der Mutter
und sie lobt und streichelt ihn. Lächelnd erklärt
uns die Mutter: "Ich bin jetzt Hundemutti geworden! Ihr
hattet Recht... Euer Anschiss hat mich tief getroffen und
mich zum Nachdenken bewogen. Die Tochter erklärte uns,
dass sie nun bei dem Hund nicht mehr viel zu melden hätte
und der Kleine sogar die Mutter zähnefletschend verteidigen
würde. Stolz präsentierte uns die Hundemutti, was
sie alles gemeinsam gerlent hätten.
Wir fühlten uns wieder im falschen Film.
Verkehrte Welt.
Sitz, Platz, Komm, Pfötchen und Spiel
toter Hund kamen wie aus der Pistole geschossen und die Freude
des Hundes war unverkennbar. Wir trauten unseren Augen nicht.
Bei unseren letzten Besuchen ließ der Kleine sich nicht
von uns anfassen. Nun kam er auf uns zu und ließ sich
von uns streicheln... natürlich für eine angemessene
Belohnung.
Beim Gespräch sollten wir erfahren,
dass sich die familiäre Situation wesentlich gebessert
hat und man respektvoller miteinander umgeht.
Toll, geht doch!!!
Die Behauptung desjenigen, der mal wieder eine Anzeige beim
Veterinäramt gemacht hat, bestätigte sich uns ganz
und gar nicht.
Die Bilder sind schon ein wenig aussagekräftig. In nächster
Zeit stellen wir noch ein Video ein.
Wir bleiben dran.
Glücklich und frohen Mutes machten wir uns auf den Weg.
Einfach "s c h ö n"
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Tierschutz ist halt
auch Menschenschutz
Ein Vertreter des Veterinäramtes Kleve führte eine
Kontrolle aufgrund einer Anzeige bezüglich angeblich
schlechter Katzenhaltung durch. Er stellte fest, dass die
Katzen sich in einem recht guten Zustand befanden, allerdings
die Halterin in finanzielle Notlage geraten ist und dementsprechend
die Versorgung der Tiere dauerhaft nicht gewährleistet
werden konnte.
Er bat uns, Frau P. aus Kleve zu besuchen,
um uns vor Ort ein eigenes Bild zu machen. Dort angekommen,
konnten wir den Eindruck des Veterinärs nur bestätigen,
die elf Katzen befanden sich tatsächlich in einem guten
Zustand. Grund zur Sorge machte uns in erster Linie Frau P.,
die völlig selbstlos und aufopferungsvoll sich um ihre
Tiere kümmert, sich selbst dabei so weit hinten anstellt,
dass sie nur das aller Nötigste für sich in Anspruch
nimmt. Hinzu kommt, dass sie eine schwere Augenkrankheit hat,
auf einem Auge schon blind ist und sie seit Monaten kein Geld
hatte, um zum Augenarzt zu gehen. Es befand sich auch kaum
etwas Essbares für sie selbst im Haus. Viel wichtiger
war Frau P., einen Großteil der Katzen kastrieren und
tierärztlich versorgen zu lassen.
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Hinzu kamen Sorgen und Nöte bezüglich
der angefallenen Tierarztkosten. Frau P. hatte Ratenzahlung
vereinbart und zahlte 20,00 Euro monatlich ab. Hier sei erwähnt,
dass seitens der Tierarztpraxis monatlich 6,90 Euro Mahnkosten
in Rechnung gestellt wurden, so dass sich ein sogenannter
Teufelskreis aufbaute.
Zunächst einmal war klar, dass geholfen werden musste,
die Katzen sich sicherlich kein schöneres Zuhause wünschen
konnten und... hier muss zuerst dem Menschen geholfen werden.
Gesagt, getan, wir sorgten dafür, dass
Frau P. zum Augenarzt gehen konnte und zur Abwechslung auch
mal was für sich im Kühlschrank hatte. Selbstverständlich
stellten wir für ausreichend Futter etc. für die
Katzenfamilie zur Verfügung und übernahmen die Tierarztrechnungen.
Ein positives Gespräch mit der Tierarztpraxis
ergab einen Verzicht auf die angefallenen Mahnkosten. Auch
seitens der behandelnden Tierärzte wurde uns bestätigt,
dass Frau P. sich hingebungsvoll um ihre Tiere kümmert
und es nur unterstützenswert sei, das Zuhause der Tiere
zu erhalten.
Seit unserem ersten Besuch stehen wir in
ständigem Kontakt zu Frau P., die aufgrund ihrer Lebenssitutation
kaum noch Kontakte zur Außenwelt hatte. Mittlerweile
ist Frau P. in ständiger ärztlicher Behandlung und
ist auf dem besten Wege den Anschluß ins "normale"
Leben wieder aufzunehmen.
Regelmäßige Besuche unsererseits
lassen Frau P. nun wieder unbeschwerter leben und man glaubt
es kaum: Sie lacht und ist teilweise sogar zu Späßen
aufgelegt!!!
Wieder mal ein Beispiel dafür: "Tierschutz fängt
beim Menschen an"!!!
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Manchmal dauern "Wunder"
halt länger!!! Seit knapp
zwei Jahren beschäftigt das Veterinäramt und uns
ein Fall aus Kevelaer. Hier geht es um die Rottweilerhündin
"Bonny" und ihrem Halter. Herr I. ist, so sollte
sich im Laufe der Zeit herausstellen, im tiefsten seines Herzens
ein guter Mensch, allerdings ist er in Zusammenhang mit Behörden
zunächst einmal grundsätzlich auf Konfrontation
aus. Die Haltung eines Rottweilers ist in unserer Gesellschaft
eh verpöhnt und daraus resultierend, kam es im Falle
des Herrn I. zu ständigen Anzeigen seitens der Nachbarschaft
beim zuständigen Veterinäramt. Die Kontrollen des
Vet..-Amtes ergaben einige Mängel aufgrund der Lebens-
und Wohnsituation der Familie. Das Innenverhältnis Hund/Halter
ist perfekt aber aufgrund finanzieller Engpässe kamen
tierärztliche Behandlungen stets zu kurz.
Also wie immer:
Vet.-Amt bittet uns um Hilfe. Wir rücken aus.
Dort angekommen bestätigt sich der Eindruck
des Vet.-Amtes. Natürlich ist das Innenverhältnis
Hund/Halter einwandfrei. Besser kann man sich es kaum für
ein Tier wünschen... aber zunächst einmal musste
"Bonny" dem Tierarzt vorgeführt werden, um
den Flohbefall mit der mittlerweile entstandenen Flohallergie
zu behandeln. Hier gab es natürlich Aufklärungsbedarf
und natürlich mussten auch einige Flaschen Umgebungsspray
das vorhandene Problem lösen. Gleichzeitig führte
man natürlich auch lange Gespräche darüber,
dass Herr I. sich seiner Umwelt gegenüber auch weniger
aggressiv zeigen sollte, wenn er mal wieder wegen des "Rottis"
auf offener Straße angefeindet würde.
Es kam immer wieder zu Schwierigkeiten im
Umfeld der Familie, so dass Bonny kurzzeitig bei uns untergebracht
wurde und die Familie eine neue Wohnung suchte. Darüber
hinaus war es müßig, das Thema "Kastration"
anzusprechen und überhaupt wollte Herr I. sich nicht
viel vorschreiben lassen.
Nach etlichen Gesprächen und mittlerweile
eines besseren Verhältnisses zu Herrn I., der durchaus
verstanden hat, dass wir natürlich froh sind, wenn "Bonny"
nicht im Tierheim sitzen muss, haben wir ein durchaus akzeptables
Ergebnis:
Die Familie ist umgezogen, in eine Wohnung mit Garten, Bonny
ist kastriert, geimpft, gechipt, die ständig entzündeten
Wolfskrallen sind entfernt, Flohbefall gehört der Vergangenheit
an und die chronische Ohrenentzündung ist unter Kontrolle.
Bonny macht nicht mehr die "Welle" beim Tierarzt,
Herr I. ist selbst erstaunt darüber, dass er durch seine
wiedererlangte Ruhe, die sich auf Bonny überträgt,
ein wesentlich entspannteres Leben führt.
An dieser Stelle gilt ein ganz besonderer
Dank unserer Tierärztin Melanie Müller, die nicht
minder dazu beigetragen hat, dass alles gut wird.
Bonny ist nun eine gut ernährte, toll
aussehende, entspannte Rottweilerhündin, die jede Sekunde
nutzt, um der Welt zu zeigen, wie sehr sie ihre Familie liebt.
Erwähnt sei noch, dass durch unseren
ständigen Kontakt und der vielen gemeinsamen Tierarztbesuche
nunmehr ein "kumpelhaftes" Verhältnis entstanden
ist und gegenseitige Besuche stattfinden.
Ende gut, alles gut!!! |
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Überforderte Familie übersah
Herzkrankheit ihres Hundes
Das Veterinäramt Kleve ging einer Anzeige
nach wegen schlechter Haltung eines Hundes. Vor Ort traf der
Vertreter des Veterinäramtes einen abgemagerten, kümmerlich
aussehenden Schäferhundrüden an. Dem Veterinär
wurde versichert, dass der Zustand des Hundes einzig und allein
auf sein Alter zurückzuführen sei. Man habe ja schließlich
auch nicht so viel Geld, um ständig mit dem Hund zum
Tierarzt zu gehen. Nach einigem Hin und Her bekam die Familie
zunächst die Auflage, den Hund sofort beim Tierarzt vorzuführen.
Gleichzeitig verständigte der zuständige
Veterinär uns, um evtl. mal einen Eindruck der Familie
und der daraus folgenden Tierhaltung zu machen.
Dies sollte sich nicht als so einfach erweisen.
Wir telefonierten zunächst einmal mit dem Halter des
Hundes, der noch sehr genervt vom Besuch des Veterinäramtes
war. Zunächst einmal war er der Meinung, er könne
mit seinem Hund machen, was er wolle und beklagte sich über
die Unverschämtheit der Zutrittsverschaffung des Vet.-Amtes.
Dementsprechend machte er uns darauf aufmerksam, dass es keinerlei
Zweck hätte, wenn wir nun auch noch kommen würden.
Wir verständigten uns darauf, dass der Halter - nachdem
er unser Hilfsangebot überdacht hatte -, sich bei uns
melden soll. Zu diesem Zeitpunkt schien die Sache für
uns eigentlich verloren.....
Es dauerte gar nicht lange und der Halter meldete sich bei
uns, um noch einmal nachzufragen, wie genau denn unsere Hilfestellung
aussehen solle, in seiner Aufregung hätte er gar keinen
Bock gehabt überhaupt vernünftig zuzuhören.
Wir verständigten uns darauf, einen
Termin bei unserer Tierärztin Frau Müller zu machen
und konnten schon am nächsten Morgen den Termin wahrnehmen.
Bei der Untersuchung stellte sich heraus,
dass der Schäferhundrüde einen schweren Herzklappenfehler
hat und dementsprechend dringend medikamentös behandelt
werden muss. Die Behandlung wurde vom Halter zunächst
abgelehnt, da er eine grosse Kostenlawine auf sich zurollen
sah, die er aufgrund seiner Lebensumstände (fünf
Kinder, grosses Haus, neue Berufsorientierung etc.) nicht
bewältigen könne.
Wir versicherten ihm, die Kosten der notwendigen
Behandlung zu übernehmen, ihm auch bei der weiteren Haltung
des Tieres zu unterstützen, vorausgesetzt, wir könnten
uns einen persönlichen Eindruck der Haltungsbedingen
verschaffen. Der Halter stimmte zu.
Nachdem die Tierärztin den Halter eindringlich
auf die Notwendigkeit der Medikamentation aufgeklärt
hatte, versprach er zunächst sich an alle Absprachen
zu halten und lud uns einige Tage später zu sich ein.
Vorher erklärte er uns, dass er noch einen Hund hätte,
was er dem Veterinäramt aber verschwiegen hat.
Tatsächlich fanden wir bei unserem Eintreffen
einen weiteren Rüden vor, der sich im Garten an einer
Laufleine befand. Man erklärte uns, dass die beiden Rüden
sich nicht verstehen und man sie ständig trennen müsse.
Innerhalb der Familie sei es in letzter Zeit etwas drunter
und drüber gegangen, aber man wäre bemüht,
sich jetzt auf das Wesentliche zu besinnen. Grund dafür
sei zum einen, dass deutlich erkennbar wäre, dass sich
der Gesundheitszustand des Schäferhundrüden deutlich
verbessert hätte, er wieder mit Appetit frisst und einen
deutlich aufmerksameren und ausgeglicheneren Eindruck mache.
Der Halter hat dementsprechend seine Haltung auch gegenüber
des Veterinäramtes überdacht und eingesehen, dass
Kontrollen dieser Art durchaus gerechtfertigt sind und in
diesem Fall ja sogar das Leben seines seit zwölf Jahre
langen Begleiters gerettet hat (dies teilte er uns mit feuchten
Augen mit).
Bezüglich des an der Laufleine befindlichen
Hundes erörterten wir, ob nicht eine kostengünstige,
gesicherte Auslaufmöglichkeit auf dem riesengrossen Grundstück
zu schaffen sei.
Der Halter erklärte sich grundsätzlich
bereit, jammerte aber natürlich wegen der entstehenden
Kosten. Wir boten ihm daraufhin unsere Hilfe zur Erstellung
der Ausläufe an und werden hoffentlich im Frühjahr
damit beginnen können.
Mittlerweile hat der Schäferhundrüde
schon drei Kilo zugenommen und fühlt sich seines Alters
entsprechend wohl. Tierarztbesuche werden regelmäßig
ohne Murren wahrgenommen.
Wir bleiben dran!!!
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